Weidezeit - Fütterung von Pferden mit Koppelzeit
Der Sommer ist da und mit ihm die Weidesaison! Für viele Pferdebesitzer bedeutet das etwas mehr Freiheit und natürliche Bewegung. Doch auch auf saftigem Grün ist die richtige Fütterung entscheidend, damit Ihr Pferd gesund und leistungsfähig bleibt. Ob ganztägig oder stundenweise – hier liest du, worauf es ankommt.
Das A und O: Gras ist nicht gleich Gras!
Frisches Weidegras ist für Pferde das natürlichste Futter. Es ist reich an Energie, Protein, Vitaminen und Spurenelementen. Aber Vorsicht: Der Nährstoffgehalt schwankt stark je nach Grasart, Bodenqualität, Wetter und Tageszeit.
-
Junges, kurzes Gras im Frühjahr und Frühsommer: Besonders energiereich und proteinreich, oft auch mit hohem Fruktangehalt. Ideal für Sportpferde, aber problematisch für leichtfuttrige Rassen, Pferde mit Stoffwechselproblemen (EMS, Hufrehe) oder übergewichtige Pferde.
-
Älteres, schosserndes Gras im Hochsommer: Fasernreicher und oft energieärmer. Gut für die Darmgesundheit, aber der Gehalt an Vitaminen und Spurenelementen kann sinken.
Fütterung bei Weidegang – Was ist also zu beachten?
-
Immer Raufutter anbieten! Auch wenn Pferde auf der Weide stehen, sollte ihnen stets Zugang zu ausreichend Raufutter (Heu oder Heulage) in guter Qualität ermöglicht werden. KOmmt dein Pferd nachts in die Box muss es dort ausreichend Heu bekommen. Warum?
-
Grundlage der Verdauung: Das Verdauungssystem des Pferdes ist auf eine kontinuierliche Aufnahme von faserreichem Futter ausgelegt. Gras allein kann, je nach Qualität und Menge, nicht immer den gesamten Rohfaserbedarf decken, oder es wird zu schnell gefressen.
-
Fresspausen vermeiden: Heu kann Fresspausen überbrücken, wenn das Gras knapp ist oder rationiert wird, und beugt damit Verdauungsstörungen vor.
-
Pufferwirkung: Die Fütterung von Heu vor dem Weidegang (insbesondere auf starker Weide) kann den Heißhunger auf Gras dämpfen und die Fruktanaufnahme reduzieren.
-
-
Mineralfutter ist ein Muss! Gras liefert zwar viele Nährstoffe, aber fast immer ist es mangelhaft an bestimmten Mineralien und Spurenelementen (z.B. Kupfer, Zink, Selen, Jod) und die Verhältnisse (z.B. Calcium:Phosphor) können unausgewogen sein. Ein hochwertiges, auf den Bedarf von Pferden abgestimmtes Mineralfutter ist daher unerlässlich, um Mangelerscheinungen vorzubeugen. Checke am Besten die Bodenqualität und auch ab und zu die Blutwerte deines Pferdes.
-
Wasser und Salzleckstein: Frisches, sauberes Wasser muss jederzeit zugänglich sein. Auch ein Salzleckstein sollte immer zur Verfügung stehen, um den Natriumbedarf zu decken, der besonders bei schwitzenden Pferden im Sommer erhöht ist.
Futter anpassen an die Weidezeit:
a) Pferde mit ganztägigem Weidegang (24/7):
-
Voraussetzung: Nur für Pferde geeignet, die das Gras gut vertragen (nicht leichtfuttrig, keine Stoffwechselprobleme) und denen die Weide ausreichend Bewegung bietet.
-
Energie & Protein: Können ihren Bedarf an Energie und Protein in der Regel vollständig über gutes Weidegras decken. Eine Zufütterung von Getreide oder Müsli ist oft nicht nötig oder sogar kontraproduktiv, da sie zu Übergewicht führen kann.
-
Was zusätzlich? Essentiell ist ein gutes Mineralfutter! Bei sehr hoher Leistung (z.B. Distanzreiten, Turniersport) kann unter Umständen eine geringe Menge hochwertiges Kraftfutter oder spezielle Aminosäuren zur Unterstützung des Muskelaufbaus sinnvoll sein, falls der Proteingehalt des Grases nicht ausreicht.
b) Pferde mit stundenweisem Weidegang (z.B. 4-8 Stunden/Tag):
-
Die häufigste Variante: Hier ist die Abstimmung entscheidend, da das Gras nur einen Teil der Ration ausmacht.
-
Raufutter: Die Hauptmenge des Raufutters sollte weiterhin über Heu oder Heulage in der Box oder auf dem Paddock gedeckt werden. Berechnen Sie die fehlende Menge bis zum täglichen Bedarf (ca. 1,5-2 kg Raufutter pro 100 kg Körpergewicht).
-
Energie & Protein: Je nach Intensität und Dauer des Weidegangs sowie der Arbeitsleistung muss die Zufuhr von Energie und Protein über Kraftfutter (Hafer, Müsli) angepasst werden. Ein Pferd in leichter Arbeit, das 4 Stunden auf guter Weide steht, braucht oft nur eine geringe Menge oder gar kein Kraftfutter mehr. Ein Sportpferd in mittlerer bis schwerer Arbeit benötigt trotz Weidegang in der Regel eine angepasste Kraftfuttergabe.
-
Mineralfutter: Auch hier unverzichtbar! Die Weide liefert zwar einen Teil, aber nie alle Mikronährstoffe in ausreichendem Maße und im richtigen Verhältnis.
Wichtige Hinweise für alle Weidepferde:
-
Kotkontrolle: Achten Sie auf die Kotkonsistenz. Zu weicher Kot kann auf zu viel oder zu energiereiches Gras hindeuten.
-
Gewichtskontrolle: Regelmäßiges Wiegen oder Konditions-Scoring hilft, Übergewicht (oder auch Untergewicht) frühzeitig zu erkennen.
-
Individuelle Anpassung: Jedes Pferd ist anders! Alter, Rasse, Stoffwechsel, Gesundheitszustand und Arbeitsleistung bestimmen den genauen Bedarf. Was für den einen passt, ist für den anderen Gift.
-
Langsame Anweidezeit: Besonders im Frühjahr ist eine langsame Anweidezeit über Wochen wichtig, um Verdauungsprobleme und Hufrehe zu vermeiden.
Ein wachsames Auge und ein Gespür für dein Pferd kann - besonders im Sommer eine Überreizung des Stoffwechsels sowie unerwünschten Krankheiten oder Belastungen vorbeugen.
Brauchst du Unterstützung bei der Rationsanpassung wenn dein Pferd im Sommer draußen ist? Wir sind für dich da!
Hier sind einige Futtermittel, die sowohl Freizeit als auch Sportpferde & empfindliche Pferde bekommen könnten die Weidezeit genießen:
Agrobs Spitzenreiter
Agrobs Alpengrün Pellets
Eggersmann Natur Müsli
Eggersmann Cool Müsli
Höveler Puritan getreidefrei
Höveler Pro Balance
Höveler Pur Struktur
Mineralfutter während der Weidezeit: (Je nach Zustand und Bedarf!)
Agrobs Naturmineral
Pavo Vital
Marstall Force
Lexa Derma Mineral